Wandern in NÖ
ArtikelAustrian Maps – Digitale Wanderkarten

Austrian Maps – Digitale Wanderkarten

Wanderkarten erfreuen sich großer Beliebtheit – wie auch sonst sollte man neue Wege finden oder sich im Wald zurechtfinden? In Papierform gibt es viele Verlage. Aber wie sieht das in digitaler Form aus?

Der wohl bekannteste Anbieter für digitale Karten ist Google mit seinen „Google Maps“. Jedoch ist dieser Dienst nicht für Wanderer geeignet, weil hier keine Wanderwege, sondern fast nur Autostraßen eingezeichnet sind. Ähnlich ist das bei OpenStreetMap.

Online

Dem entgegen steht „Austrian Maps“, der Kartendienst des Österreichischen Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV). Diese Karte kann maximal im Maßstab 1:10.000 dargestellt werden. Online kann man sich so ganz Österreich gratis anzeigen lassen. Ausdrucken ist möglich, wenn auch meistens nicht zielführend, weil man immer nur sehr kleine Ausschnitte auf eine A4-Seite bekommt – und wer läuft schon gerne mit 20 Blättern in der Hand herum (einmal abgesehen von der Papierverschwendung)?

Die Bedienung der Online-Anwendung ist an sich relativ einfach und erfolgt über Buttons, die am Rand der Karte angeordnet sind. Eine Hilfe findet man am unteren Rand der Karte. Jedoch muss man die Karte relativ stark vergrößern, um die Wanderwege angezeigt zu bekommen, wodurch man sehr schnell nicht mehr weiß, wo man ist. Dann muss man den Maßstab kurz wieder verkleinern und sich zum gewünschten Punkt erneut hinzoomen.

Am linken Bildschirmrand ist eine Suche nach geographischen Punkten möglich. Markierte Wanderwege sind grün eingezeichnet und gegebenenfalls – wenn es sich um einen Weitwanderweg handelt – mit der entsprechenden Nummer gekennzeichnet. Die tatsächliche Farbe der Markierung ist leider nicht ersichtlich.

Es sind nicht nur Wanderwege und Autostraßen eingezeichnet – praktisch jeder Feldweg ist ersichtlich, auch Siedlungen oder Geländenamen sind eingetragen, bloß Straßennamen fehlen.

Mobil

„Austrian Map“ gibt es auch für das Smartphone, sowohl für Android als auch für iOS.

Während man die Karten im Maßstab 1:1.000.000 sowie 1:50.000 für ganz Österreich unentgeltlich nutzen kann, hat man für die Maßstäbe 1:250.000 und 1:50.000 die Möglichkeit, 550 beliebige Kacheln – das entspricht etwa der Größe einer Landkarte – gratis herunterzuladen. Möchte man mehr, so kann man entweder 500 oder 2.000 zusätzliche Kacheln zu einem Preis von 1,99€ beziehungsweise 5,99€ kaufen oder gleich ein ganzes Bundesland für 14,99 Euro erwerben.

Neben dem bloßen Anzeigen der Karte kann man weiters nach Ortsnamen oder Koordinaten suchen. Auch das Aufzeichnen von Routen („Tracks“) ist ähnlich wie bei Runtastic möglich. Diese liegen dann im GPX-Format vor (XML-basierendes Format, das auch von den meisten GPS-Systemen unterstützt wird) und können auf den PC oder auf ein beliebiges anderes Gerät übertragen werden.

Was die App meiner Meinung nach von ähnlichen Apps unterscheidet, ist, dass man sich einmal aufgezeichnete Wanderrouten jederzeit anzeigen lassen kann. Mehr noch: Man kann sich auch mit anderen Apps, zum Beispiel Runtastic, erstellte Routen anzeigen lassen, indem man einfach die GPX-Datei herunterlädt und mit Amaps öffnet. Sollte das aus irgendeinem Grund nicht funktionieren, was bei mir noch nie vorgekommen ist, muss man die Datei in den Ordner Austrian Map mobile/import verschieben. Importierte Wege liegen übrigens im Ordner Austrian Map mobile/imported und können dort auch wieder gelöscht werden. Für den Import werden die Formate GPX, KML (Google Earth), KMZ und OVL erkannt. Einziger Schlechtpunkt: der Akkuverbrauch ist meiner Erfahrung nach höher als bei Runtastic.

Mittels POI-Funktion („Point of interest“) können Punkte markiert werden. Das sind quasi Stecknadeln, die auf der Karte eine bestimmte Position markieren, etwa, um ein bestimmtes Gebäude wiederzufinden.

Die Bewertungen bei Google Play sind sehr verschieden. Von „Unentbehrlich für Wanderer“ und „Tolle App“ über „Tolle Karten, aber schlechte App“ bis hin zu „Finger weg“ kann man alles finden. Nun ja, das Design ist wirklich nicht besonders gut und die Karten sind nicht gerade billig. Trotzdem, die Applikation erfüllt ihren Zweck und ist meiner Meinung nach für „Digitalwanderer“ eine sehr gute Wahl.

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